Städtische Turnhalle

Städtische Turnhalle alt-neu

Städtische Turnhalle

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in Münchberg den Turnverein und Turnerclub. Die Turnerschaft übte 1904 im Rathaussaal, dieser ist aber zu klein und die schlechte Luft und mangelnde Ventilation waren ungesund. Deshalb fragten die Vereine auf der Stadt an, ob sie eine Turnhalle bauen wolle oder die Vereine darin unterstütze. Das Kollegium dazu bildete sich 1904, die Pläne entstanden im Jahr darauf. 1910 wurde der Bauplatz in der Dr.-Martin-Luther-Straße bestimmt. Für die Halle werden 45.000 Mark bewilligt. Am 3.9.1910 wird das Baugesuch genehmigt und die Einweihung erfolgte 1911.

1912 ersuchte man um die Konzession zum Ausschank von Bier, Wein, etc. bei Feierlichkeiten in der Turnhalle. Auch wurde das Gebäude für Turnstunden an den Turnerclub und den Turnverein vermietet; dem Obst- und Gartenbauverein überließ man die Halle für Veranstaltungen. Bekannt ist, dass der Hansabund, mit dem Landtagsabgeordneten Karl Schrepfer aus Hof, am 11.12.1912 hier eine Veranstaltung durchgeführt hat. Der Gesangverein nutzt die Halle musikalische Veranstaltungen und schafft 1921 einen Konzertflügel an. Eine Ausstellung des Deutschen Hygienemuseums Dresden im Jahre 1926 ist überliefert.

Während des Ersten Weltkriegs wurde die Halle 1914 als Vereins-Lazarett mit bis zu 36 Betten eingerichtet. Dieses und die Weberschule erhielten diese Bezeichnung, weil in beiden Lazaretten der Frauenverein des Roten Kreuzes die Pflege der Patienten übernahm. Es wurden hauptsächlich leicht verletzte Soldaten und pflegebedürftige Menschen betreut. Auch im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude für gesundheitliche Aufgaben umfunktioniert. Im Sommer 1943 richtete man hier ein Hilfskrankenhaus ein, aber die Aufnahmefähigkeit kam bald an ihre Grenzen und es wurde über zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten nachgedacht. 1947 beschloss der Stadtrat die Errichtung eines neuen Krankenhauses. So wurde das bestehende Krankenhaus im Stadtpark in den Folgejahren renoviert und erweitert. Zur Überbrückung nutzte man bis 1958 die Städtische Turnhalle mit 48 Betten für Erwachsene und zehn Betten für Neugeborene als „Krankenhaus II“.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude als Schulsporthalle und von den Ringern genutzt. 2006 hat der Judoclub die Städtische Turnhalle auf Erbbaurecht übernommen.

Städtische Turnhalle
 
Veranstaltungen Gesangverein


Video: Luftaufnahmen Städtische Turnhalle


Texter, Autoren, Fotografen, Rechteinhaber oder Quellen:
Rainer Fritsch, Hugo Singer, Peggy Kaltenbach, Stadtarchiv
HMW Station: O1 Städtische Turnhalle - Adresse: Dr.-Martin-Luther-Straße 16