Rohrbühlturm

Rohrbühl SonnwendfeuerDas Kriegerdenkmal auf auf dem Rohrbühl dient als Aussichtsturm, der aber im Winter gesperrt ist.

Zur Sommersonnenwende wird seit 1977 von der Landjugend Plösen ein Fest mit Sonnwendfeuer (Foto rechts) am Rohrbühl veranstaltet.

Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts gab es in Münchberg Bestrebungen, ein Mahnmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs zu errichten. 1929 war erstmals der Rohrbühl als Standort für ein Denkmal in Form eines Turmes vorgesehen. Erich Holzner aus Münchberg und Konrad Kühnlein aus Selb wurden mit der Planung des 23 Meter hohen Turmes beauftragt. Nach einem ersten Kostenvoranschlag des Architekten Holzner wurden 45.500 Reichsmark für den Bau des Turmes bereitgestellt. Die Münchberger Baufirma Flügel erhielt den Zuschlag mit der Auflage, nur Reinersreuther Granit verbauen, von dem schließlich 2.500 Tonnen verbaut wurden. Die Bauarbeiten begannen im April 1935. Für die Bildhauerarbeiten wurden Modelle des Künstlers Karl Himmelstoß, der längere Zeit für Rosenthal gearbeitet hatte, verwendet. Am 7. November 1937 fand die feierliche Einweihung durch den Gauleiter und weitere Bezirksgrößen der Nationalsozialisten statt. Im Frühling 1938 entstanden der Aufmarschweg und die gärtnerischen Anlagen nach Plänen des Stuttgarter Architekten Lilienfein. Die Gesamtkosten betrugen 52.483,94 Reichsmark, wobei die Freitreppe mit Aufmarschweg und die Gartenanlagen mit 7.374,19 Reichsmark zu Buche schlugen. Die Basis des Turmes bildet eine 26,2×26,45 Meter große Terrasse aus unregelmäßig behauenen Granitquadern. An der der Stadt zugewandten Seite befand sich ein 1,70 Meter hoher Reichsadler mit einer Spannweite von 3,80 Metern als nationalsozialistisches Hoheitssymbol. Ein steinerner Sarkophag in der Gedächtniskapelle im Inneren des Turmes war mit einem Lorbeerkranz und einem Schwert geschmückt. Eine 20 Zentner schwere Ringschale am obersten Podest war für Ehrenfeuer vorgesehen.

Rohrbühlturm verhülltNach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fanden dort zahlreiche Großveranstaltungen statt, wie eine Vertriebenenkundgebung im Jahre 1950, zu der 4.000 Menschen erschienen. 1971 wurden die vier Tafeln mit den Namen der Gefallenen abmontiert. Die geplante Verlegung in den Ehrenhain fand bis heute nicht statt; die Tafeln befinden sich im Stadtarchiv Münchberg. 1988 sanierte die Firma Schödel die Terrasse.
Am 15. Juli 2004 wurde der Turm anlässlich des Jubiläums der Münchberger Textilschulen mit Stoffbahnen verkleidet (Foto links).

Auf dem Video unten ist der Ausblick vom 23 Meter hohem Rohrbühlturm zu sehen. Das Panorama über die Münchberger Masse (geologisch berühmter Gneis) kann nach dem Erklimmen der 121 Stufen bewundert werden. Bei guter Sicht kann man die Höhenzüge von Fichtelgebirge, Frankenwald sowie Elster- und Erzgebirge erkennen.
Im Winter ist der Turm allerdings verschlossen und kann nicht bestiegen werden.
 


Blick vom Rohrbühlturm


Video: Luftaufnahmen Rohrbühlturm

Texter, Autoren, Fotografen, Rechteinhaber oder Quellen:
Rainer Fritsch, Adrian Roßner
HMW Station: O3 Rohrbühlturm - Adresse: Dr.-Martin-Luther-Straße 27